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„Sozialfaschismus” in Deutschland

Zur Geschichte eines politischen Begriffs

Published online by Cambridge University Press:  18 December 2008

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Seit seiner Entstehung hatte sich der vor allem aus dem linken Flügel der Vorkriegssozialdemokratie hervorgegangene deutsche Kommunismus scharf von der SPD distanziert, deren „Ersatz-Marxismus”, wie Rosa Luxemburg auf dem Gründungsparteitag der KPD am 31. Dezember 1918 meinte, die sozialistische Bewegung „zu einem Dahinsiechen im Rahmen und auf dem Boden der kapitalistischen Gesellschaft verurteilte, ohne jedes ernste Bestreben, die Gesellschaft zu erschüttern und aus den Fugen zu bringen”. Trotz all ihrer Differenzen in wichtigen Fragen waren sich Lenin und Luxemburg einig in ihrem Haß gegen die „Sozialverräter”, wie Lenin die Sozialdemokraten verächtlich nannte. Und Rosa Luxemburg sagte von ihnen und den deutschen Gewerkschaftsführern, sie seien die „infamsten und größten Halunken, die in der Welt gelebt haben”; ihre „sogenannte sozialistische Regierung” sei in Wirklichkeit eine „Regierung der bürgerlichen Konterrevolution”. Die Frontstellung gegen die Sozialdemokratie bestimmte also bereits die Politik der jungen KPD und der im März 1919 gegründeten Kommunistischen Internationale, ehe am 23. März 1919 auf der Piazza San Sepolcro in Mailand von dem ehemaligen Sozialisten Mussolini die „Fasci di Combattimento” ins Leben gerufen wurden und Hitler im September desselben Jahres in die winzige „Deutsche Arbeiterpartei” eintrat, die einige Monate später den Namen „NSDAP” erhielt. Der Kampf gegen diese beiden politischen Gruppierungen, die Sozialdemokratie und den „Faschismus”, bestimmte in der Periode der Weimarer Republik in nicht geringem Maße die Politik der KPD. Wir wollen die Entwicklung des kommunistischen Verhältnisses zur Sozialdemokratie sowie vor allem die Geschichte des Begriffs „Sozialfaschismus” in Deutschland in einem kurzen Überblick betrachten.

Type
Research Article
Copyright
Copyright © Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis 1965

References

page 211 note 1 Luxemburg, R. in: Beticht über den Gründungsparteitag der KPD (Spartakusbund) vom 30.12.1918 bis 1.1.1919, [Berlin 1919,] S. 24, 37, 29Google Scholar. – „Mit dem Gefühl tiefster Bitterkeit” hatte Lenin im September 1914 geschrieben, „daß die Haltung der Führer … insbesondere der deutschen Partei, an direkten Verrat an der Sache des Proletariats grenzt” (Lenin, W.I., Werke, Bd. 21, Berlin 1960, S. 15).Google Scholar

page 212 note 1 Die Rote Fahne III, Nr. 30 (14.3.1920). – Oft wurde damals der Kapp-Putsch mit dem russischen Kornilow-Putsch im September 1917 verglichen (z.B.: Lenin, Sämtliche Werke, Bd. XXV, Wien-Berlin 1930, S. III, 297ff.; Braun[-Bronski], in: Die Internationale II, 1920, Nr. 23, S. 32ffGoogle Scholar; Hoernle, dagegen E., ebd., Nr. 25, S. 40).Google Scholar

page 213 note 1 Der II. Kongreß der Kommunistischen Internationale. Protokoll der Verhandlungen vom 19.7. in Petrograd und vom 23.7. bis zum 7.8. in Moskau, , [Hamburg] 1921, S. 8Google Scholar, vgl. 112 (Sinowjew), 738 (Manifest), 36 (Lenin): „Der Opportunismus ist unser Hauptfeind. Der Opportunismus in den Oberschichten der Arbeiterklasse ist kein proletarischer, sondern bürgerlicher Sozialismus. Der praktische Beweis dafür ist, daß die Führer, die innerhalb der Arbeiterbewegung der opportunistischen Bewegung angehören, bessere Verteidiger der Bourgeoisie sind als die Bourgeois selbst. Ohne ihre Unterstützung könnte sich die Bourgeoisie den Arbeitern gegenüber nicht behaupten.”

page 213 note 2 Protokoll des IV. Kongresses der Kommunistischen Internationale. Petrograd-Moskau vom 5.11. bis 5.12.1922, [Hamburg] 1923, S. 10141f.

page 214 note 1 Thesen und Resolutionen Weltkongresses, des V., Hamburg 1924, S. 2527Google Scholar. Vgl. Language of Politics. Lasswell-Leites, Hrsg., New York 1949, S. 298ff.Google Scholar; Degras, J., „United Front tactics in the Comintern 1921–1928”, in: St Antony's Papers no. 9, London 1960, S. 922Google Scholar; Bericht über die Tätigkeit des Präsidiums und der Exekutive der Kommunistischen Internationale für die Zeit vom 6.3. bis 11.6.1922, [Hamburg] 1922, S. 123: „… ist es nötig, daß wit in dem Kampf gegen die Faszisten die Initiative ergreifen und … lokale gemeinsame Komitees zur Bekämpfung der Faszisten zusammen mit den anderen Arbeiterparteien und -organisationen vorschlagen. Es handelt sich dabei gar nicht um Konzessionen an die Sozialisten. Im Gegenteil: die Taktik der Einheitsfront schließt nicht die Verschärfung unseres Kampfes aus. Man kann behaupten, je erfolgreicher sie angewandt wird, desto schärfer auch unser Kampf den Sozialisten gegenüber.” (Sinowjew).

page 214 note 2 Vgl. Die Internationale IV (1922), S. 568f. (A. Thalheimer), 195 (H. Remmele), 592ff. (A. Kleine[-Guralski]): „Die Fuhrer der SPD sind keine Reformisten mehr, sie sind Liquidatoren aller Reformen und Errungenschaften des Proletariats nicht nur wahrend der letzten Jahre, sondern wahrend der letzten drei und vier Generationen…”. – Es sei an Sinowjews Bemerkung vom Januar 1924 erinnert: „…Es ware ja nicht so schwer, so eine gummiartige Formel zu finden, da sind wir ja alle Meister drin; einerseits, nicht nur, sondern.” (Die Lehren der deutschen Ereignisse. Das Presidium des EKKI zur deutschen Frage, Hamburg 1924, S. 66).Google Scholar

page 214 note 3 Die Internationale III (1921), S. 337 (A. Friedrich), 521 (Resolutionsentwurf).

page 215 note 1 Bericht über die Verhandlungen des 2. Parteitages der KPD, abgehalten in Jena vom 22. bis 26.8.1921, Berlin 1922, S. 224; Die Internationale III, S. 432, 428 (Rosenberg). — Die „Orgesch” (Organisation Escherich) war 1920/21 eine rechtsgerichtete bayerische „Selbstschutzorganisation”; ihr Gründer war der Forstrat G. Escherich. Der „Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten” war eine Ende 1918 von F. Seldte gegründete Organisation von Kriegsteilnehmern, die sich 1929 der „Nationalen Einheitsfront” (DNVP, NSDAP) anschloss, 1933/34 „gleichgeschaltet” und 1935 aufgelöst wurde.

page 215 note 2 Thesen und Resolutionen des III. Weltkongresses der Kommunistischen Internationale, [Hamburg] 1921, S. 39f., vgl. 56f. über „das Verhältnis zu den proletarischen Mittel-schichten”, die z.T. ins „Lager der offenen Konterrevolution, teils in das Lager der Revolution” gingen, sowie Lenin, Werke, Bd. 32, Berlin 1961, S. 546Google Scholar. – G.M. Serrati war der Führer der „terzinternationalistischen” „Maximalisten” in der PSI, die sich 1924 der PCI anschlossen.

page 215 note 3 Protokoll IV. KI-Kongress, S. 1011f. (Resolution „Über die Taktik der KI”). Vgl. Sinowjew am 25.6.1921: „Die Fascisten sind ganz gute Chirurgen; sie machen ihre Schlächterarbeit an der italienischen Arbeiterklasse sehr gewissenhaft und gründlich. Die Schuld der [sozialistischen] Partei und speziell Serratis besteht darin, daß sie den günstigen Augenblick des Kampfes verpaßt und objektiv der Bourgeoisie die Arbeiterklasse ausgeliefert haben.” (Protokoll des III. Kongresses der KI, Moskau, , 22.6.-12.7.1921, [Hamburg] 1921, S. 166f.)Google Scholar; ferner „Thesen der KPI. Zur Frage der Taktik”, in: Inprekorr II (1922), S. 565572Google Scholar. – Tasca und Gramsci hatten kurz zuvor den Faschismus als „seinem Wesen nach eine agrarische Bewegung” beurteilt (Die RGI II, 1922, S. 734)Google Scholar. Vgl. Inprekorr II (1922), S. 1255 f. (U.Terracini).

page 216 note 1 Protokoll IV. KI-Kongreß, S. 330–350. Vgl. u.a.: Borkenau, F., „Zur Soziologie des Faschismus”, in: Archiv für Sozialwissenschaft Bd. 68 (1933), S. 513547Google Scholar; Lipset, S.M., „Der ̦Faschismus’ – die Linke, die Rechte und die Mitte”, in: Kölner Zs. f. Soziologie u. Sozialpsychologie XI (1959), S. 401444Google Scholar. – Bordiga (geb. 1889), Ingenieur, Führer der PSI-Sektion Neapel, 1921/22 der wichtigste Führer der PCI 1930 als „Ultralinker” aus der Partei ausgeschlossen. Vgl. Galli, G., storia del p.c.i., Mailand 1958.Google Scholar

page 216 note 2 Auch Lenin hat damals offenbar die Bedeutung der faschistischen Bewegung nicht richtig begriflfen, sonst hätte er kaum sagen können: „Vielleicht werden uns z.B. die Faschisten in Italien gute Dienste leisten, indem sie den Italienem klarmachen, daß sie noch nicht genügend aufgeklärt sind und daß ihr Land noch nicht gegen Schwarzhunderterbanden gefeit ist.” (Lenin, Werke, Bd. 33, Berlin 1962, S. 417)Google Scholar – Lenin hat, Brahm, worauf auch H. („Die bolschewistische Deutung des deutschen, Faschismus' in den Jahren 1923 bis 1928”, in: Jb. f. Gesch. Osteur. NF XII, 1964, S. 350365)Google Scholar hinweist, keine fertige Formel für die Beurteilung des faschistischen Phänomens hinterlassen.

page 216 note 3 Protokoll IV. KI-Kongreß, S. 347; vgl. das Protokoll des V. KI-Kongresses (bes. Sinowjews und Bordigas Reden) sowie P. Togliatti, La formazione del gruppo dirigente del p.c.i. nel 1923–1923, Rom 1962, S. 18f., 30ff.Google Scholar

page 217 note 1 Protokoll IV. KI-Kongreß, S. 999ff 914f., vgl. 979 (Sinowjew); vgl. Togliatti, a.a.O., S. 30f, 46ff., 149ff., 211ff., 223ff.; Galli, a.a.O., S. 76ff.

page 217 note 2 Ebd., S. 386 (Hörnle). Vgl. Die Internationale V (1922), S. 301–304 (A. Jacobsen), 261–267 (P-Böttcher); ebd. VI (1923), S. 116ff. (Leonid – A. Friedrich); Inprekorr II, S. 1832f. (H. Tittel); Bericht über den III. (8.) KPD-Parteitag, Leipzig 28.1.-1.2.1923, Berlin [1923], S. 34f. (Meyer), 317f. (H. Brandler).

page 217 note 3 Vgl. Neumann, H., „Poincarés deutsche Faschisten”, in: Inprekorr III (1923), S. 949fGoogle Scholar. Zur damaligen Einschätzung des „Faschismus” durch die Linke vgl.: Bericht über die Verhandlungen des IX. Parteitages der KPD, abgehalten in Frankfurt/M. vom 7. bis 10.4.1924, Berlin 1924, S. 146f.

page 218 note 1 Der internationale Kampf des Proletariats gegen Kriegsgefahr und Faszismus. Protokoll der Verhandlungen der internat. Konferenz … vom 17.-21.3.1923, Berlin 1923, S. 28 (Zetkin); Inprekorr III, S. 951 (Sinowjew), 1003f., 926f. (Zetkin), 1013f.: „Der Faschismus ist eine kleinbürgerliche Reaktion gegen die durch den Krieg geschaffene Lage, … deren sich das Großkapital zur Wiederherstellung seiner Macht überall dort bedienen will, wo diese Macht gestürzt oder erschüttert ist.” (Radek); ders. in: Die Rote Fahne VI, Nr. 173 (29.7.1923, I.Beil.) und 176 (2.8.1923); Die Kommunistische Internationale [zit.KI] IV (1923), Nr. 24/25, S. 62 (G. Aquila), Nr. 27, S. 17 (Radek).

page 218 note 2 Inprekorr III, S. 1540 (Sinowjew), 12771f. (Radek); vgl. Lehren, Die, a.a.O., S. 71: „Puriskewitsch … war der russische Hitler” (Sinowjew)Google Scholar. W.M. Purischkewitsch war ein an der Ermordung Rasputins im Dezember 1916 beteiligter Dumaabgeordneter der äußersten Rechten, ein Führer der „Schwarzhunderter”.

page 219 note 1 Marx-Engels, Werke, Bd. 7, Berlin 1960, S. 9107, 27, 62Google Scholar, Bd. 8, S. 111–207; Die Internationale VI (1923), S. 37–39 (Thalheimer?), 102 (dto.), 193f. (dto.), sowie Die Rote Fahne VI, Nr. 160 (14.7.1923): „In Deutschland ist die Wendung der kleinbürgerlichen Massen zum Faschismus, d.h. an die Seite des Großkapitals, die direkte Folge des Verrats der Sozialdemokratie nicht nur an den Interessen der Arbeiterklasse, sondern auch der Mittelschichten …” (Thalheimer); Inprekorr III, S. 1541 (ders.); Rote Fahne, a.a.O., Nr. 23 u. 44 (Brandler). Vgl. K. H. Tjaden, Struktur und Funktion der „KPD-Opposition” (KPO), Meisenheim 1964, Bd. I, S. 28ff., 272–276.

page 220 note 1 Radek, , „Leo Schlageter, der Wanderer ins Nichts”, in: Die Rote Fahne VI, Nr. 144; Sowjetstern oder Hakenkreuz? [Berlin 1923], S. 9fGoogle Scholar. (Remmele). Vgl.: Schüddekopf, O.-E., Linke Leute von rechts, Stuttgart 1960, S. 146ff.Google Scholar; Wenzel, O., Die KPD im Jahre 1923, Diss. FU Berlin 1955, S. 98ff.Google Scholar; Angress, W.T., Stillborn Revolution, Princeton UP 1963, S. 330ff.Google Scholar; Fischer, R., Stalin und der deutsche Kommunismus, Frankfurt/M. [1950], S. 332.Google Scholar

page 220 note 2 Vgl. Stalin, J. W., Werke, Bd. 6, Berlin 1952, S. 134ff.Google Scholar, und Radek, , Inprekorr III, S. 1172Google Scholar: „Die Taktik, das sind die Maßregeln, die notwendig sind, um eine Schlacht zu gewinnen. Die Strategic ist die Gesamtheit der Maßregeln, die notwendig sind, um den Krieg zu gewinnen.”

page 220 note 3 Die Internationale VI, S. 426 (Böttcher); vgl. u.a. Tjaden, a.a.O., Bd. I, S. 28 f.; Carr, E.H., The Interregnum 1923–1924, London 1960, S. 159ff.Google Scholar

page 220 note 4 Inprekorr III, S. 1115–17 (Radek, 3.8.), 1254 (H.Neumann, 12.9.); Die Internationale VI, S. 259ff., 290(Thalheimer?); ebd. VII, Beilagezu Nr. 10/11, S. 25 (Resol.-entwurf des Berliner Zentralvorstands vom August 1923).

page 221 note 1 Inprekorr III, S. 1103. (G.Hopffe).

page 221 note 2 Die sowjetruss. Führung erkannte dies erst im Laufe d.J. 1924vollan. So erklärte Stalin noch am 3.7.1924, daß „Deutschland mehr als jedes andere europäische Land mit der Revolution schwanger geht …, und ein Sieg der Revolution in Deutschland bedeutet die Sicherung des Sieges der Revolution im internationalen Maßstab.” (Stalin, , a.a.O., Bd. 6, S. 238Google Scholar, vgl. Bd. 7, S. 29).

page 221 note 3 Protokoll. Erweiterte Exekutive der KI, Moskau 17.2.-15.3.1926, Hamburg-Berlin 1926, S. 495.

page 221 note 4 Inprekorr III, S. 1477f, vgl. 1457, 1454f., 1464, 1487 (Höllein), IV, S. 151 (A. Abusch); Protokoll. V. Kongreß der KI, 17.6.-8.7.1924, [Hamburg 1924,] Bd. I, S. 66f. (Sinowjew); Die Internationale VII, S. 118 (J. Sommer [-Winternitz]), 8 (Brandler): „Wie im Jahre 1918/19 die Bourgeoisie nur hinter dem Rücken der Sozialdemokratie in Gestalt der November-republik zur Hetrschaft kommen konnte, so konnte der Faschismus 1923 nur versteckt hinter dem Rücken der linken und rechten VSPD.-und Gewerkschaftsbürokratie kampflos die Macht übemehmen.”

page 222 note 1 Inprekorr III, S. 1457–60 (KPD-Konferenz); Verhandlungen des Reichstages, Stenogr. Berichte, Bd. 361, S. 12281 (23.11.1923); Protokoll IV. KI-Kongreß, S. 7, V. KI-Kongreß, a.a.O. (Sinowjew); Die Internationale VII, S. 10 (Brandler). Vgl. die Bolschewisierungsthesen in: Thesen und Resolutionen. Erweiterte Exekutive (März/April 1925), Hamburg 1925, S. 7–47, sowie Radek (Die Lehren …, a.a.O., S. 18): „Die Ursache, warum ich für absolut notig hielt, zu sagen, der Faschismus hat gesiegt, ist eine andere. Wenn der Faschismus gesiegt hat und die Sozialdemokratie sein Verbündeter ist, – kein Bündnis mehr mit der Sozialdemokratie.”; Tjaden, , a.a.O., I, S. 36ff.Google Scholar

page 223 note 1 Die Lehren …, S. 33, 37 (Brandler), 60f., 66ff. (Sinowjew), 105–107 (Resolution); KI V (1924), Nr. 31/32, S. 220f. (Sinowjew). Vgl. die Thesen u. Erklärungen der drei KPD-Fraktionen in: Die Internationale VII, Ergänz.-heft Nr. 1 (Januar 1924).

page 224 note 1 Die Internationale VII, S. 297, 419 (Maslow), 677–683, 681 (Rosenberg): „Der Luden-dorff-Faschismus mußte ersetzt werden durch den Marx-Stresemann-Faschismus. Die schwarzweißroten Stoßtrupps muBten ersetzt werden durch schwarzrotgoldene Stoßtrupps. … Man kann die SPD, wie sie in Deutschland seit der Revolution Politik machte, umschreiben als eine pazifistisch-demokratische Partei für Arbeiter.” Vgl. ebd. VIII, S. 12 (Rosenberg). Für R.s spätere Beurteilung s. bes.: Historikus, Der Faschismus als Massen-bewegung, Karlsbad 1934, S. 40–63.

page 224 note 2 KI-Kongreß, Protokoll V., S. 64, 67 (Sinowjew)Google Scholar, vgl. 396f. (Bordiga); KI-Kongreß, Thesen V., a.a.O., S. 15, 17, 121.Google Scholar

page 225 note 1 Stalin, , a.a.O., Bd. 6, S. 253Google Scholar, vgl. 379 (über unpubliz. Brief vom 16.11. an das ZK der KPD). Vgl. Trotzki, L., Was nun?, Berlin 1932, S. 19Google Scholar: „Wie bei Stalin üblich, sobald er versucht zu verallgemeinern, widerspricht der erste Satz dem zweiten. Daß Bourgeoisie sich auf die Sozialdemokratie stützt und der Faschismus eine Kampforganisation der Bourgeoisie darstellt, ist völlig unbestreitbar… Wie dabei die Sozialdemokratie überdies noch den, Flügel' des Faschismus bildet, ist nicht zu verstehen. Auch die zweite Feststellung … ist nicht viel tiefsinniger:… Zwillinge können erbitterte Gegner sein; andererseits müssen Verbündete keinesfalls am gleichen Tag von einer gemeinsamen Mutter geboren sein. Stalins Konstruktion gebricht es selbst an formaler Logik, von Dialektik nicht zu reden. Die Kraft dieser Konstruktion besteht darin, daß niemand ihr widersprechen darf.”

page 225 note 2 KI-Kongreß, Thesen V., S. 121123Google Scholar. Vgl. [ünzenberg] Willi, M., Die Entwicklung und der Stand der faschist. Bewegung Frühjahr 1924, Berlin (1924), S. 31 ff., 56.Google Scholar

page 226 note 1 Die Internationale VIII (1925), S. 155f. (Rosenberg), 57 (Lenz-Winternitz); Protokoll der 2. Reichstagung des Marxist.-Leninist. Zirkels, , (Berlin 1925), S. 51, 54 (Lenz)Google Scholar; Die Sozialdemokratischen Parteien. Hrsg. Varga, E., 2. Aufl. Hamburg 1926, S. 42f., 47ffGoogle Scholar. (allerdings wurde diese Angabe als „etwas mechanisch” bezeichnet, da sich unter den als „Kleinbürger” Eingestuften „noch viele Proletarier” befänden); vgl. Wirtschaft, Jb.f., Politik und Arbeiterbewegung 1925/26, Hamburg 1926, S. 759Google Scholar, und Hunt, R.N., German Social Democracy, 1918–1933, Yale UP 1964. Sinowjew meinte auf dem VI. EKKI-Plenum Protokoll, S. 55f.Google Scholar; S. 221, Anm. 2, die SPD werde immer mehr zu einer Partei der „Arbeiteraristokratie”.

page 227 note 1 Bericht über die Verhandlungen des X. Parteitages der KPD. Berlin vom 12.-17.7.1925, Berlin 1926, S. 172ff. (EKKI-Brief), 199 (Thesen); Beschlüsse, Resolutionen und Aufrufe des 3. Kongresses der RGI, Moskau 8.-21.7.1924, (Berlin) 1924.

page 227 note 2 Protokoll X. KPD-Parteitag, S. 495, 506ff. (Fischer); Protokoll VI. EKKI-Plenum, S. 74f. (Scholem), 171 (Fischer); vgl. Die monarchistische Gefahr und die Taktik der KPD, (Berlin 1925): „Wir können nicht als Arbeiterpartei sagen, um gewisse Fragen, wo es sich um eine politische Deklaration handelt, sind diese zwei Gruppen, Sozialdemokratie und Bürgertum, gemeinsame Feinde. Wenn es sich darum handelt, ob bürgerliche Demokratie oder Monarchic, müssen wir Unterschiede machen.” (Sinowjew, 2.4.1925, zit. Fischer, a.a.O., S. 513), sowie Die Internationale VII, S. 500 (Fischer).

page 227 note 3 KPD-Parteitag, Protokoll X., S. 634 (Thälmann)Google Scholar, 508 (Fischer), vgl. 545ff. (Rosenberg), 557ft (Scholem). – Zur Terminologie vgl. VI. EKKI-Protokoll, S. 57ff. (Sinowjew), 254f (Zetkin), 75 (Scholem): „Ich muß … die Frage aufwerfen, wie eigentlich jetzt Gen. Sinowjew die Terminologie des Wortes ultralinks benutzt. Ursprünglich entdeckte man das Wort, um zum Ausdruck zu bringen: es gebe eine anständige kominterntreue Linke und anderseits eine ungesunde kominternfeindliche Ultralinke. Ich habe … in der Rede Sinowjews gehört, daß jetzt die gesamte Linke als Ultralinke bezeichnet wird… Wenn man jetzt das Wort links fallen läßt und ultralinks gleich links setzt, so ist alles in Ordnung.”

page 227 note 4 Kurs, Der neue, Berlin 1925, S. 11, 9, 5 (Bucharin).Google Scholar

page 228 note 1 Die Internationale IX (1926), S. 66 (P. Frölich), 193f. (K. Schmidt), 101, 98 (A. Ewert): „Einen Kampf für die Klassenforderungen des Proletariats aber kann die SPD – selbst wenn ihre Arbeitermitglieder dies wollen – nicht führen. Ihre Leitung wird stets die Einheitsfront zu sprengen versuchen.” Vgl. Karl, H., Die deutsche Arbeiterklasse im Kampf um die Enteignung der Fürsten (1925–192), Berlin 1957.Google Scholar

page 229 note 1 Protokoll VI. EKKI-Plenum, S. 197f. (Thälmann), 48–52 (Sinowjew), 465, 340, 473 (Losowski), 228 (Bucharin), vgl. 465 (Losowski): „Es hat in Deutschland Parteiorganisationen gegeben, die Beschlüsse faßten, daß Parteimitglieder sich nicht mit Sozialdemoktaten unterhalten dürften. Das scheint ungeheuerlich, ist aber doch eine Tatsache.”

page 229 note 2 Auf dem Plenum sagte Bracco: „Man muß sich darüber klar sein, daß der Faschismus nicht die Form einer beliebigen Reaktion ist, sondern der moderne Typus der gegen die Arbeiterklasse gerichteten Reaktion, welche eine Zeit erbitterter Kämpfe zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie zur Voraussetzung hat.” (S. 448).

page 229 note 3 VI. EKKI-Protokoll, S. 215–226 (Ercoli[-Togliatti]).

page 229 note 4 Ebd., S. 50; vgl. Verhandlungen des Reichstags, Stenograph. Berichte, , Bd. 388, S. 5368Google Scholar: „Es gibt ja … Leute, die glauben, daß auch uns und daß ganz Europa eine mussolinische Ära bevorsteht. … Ich für mein Teil glaube an diese mussolinische Ära Europas nicht. Es ist ja das tragikomische Mißgeschick des Faschismus aller Länder, daß er immer nach einem Führer schreit und keinen findet. Wenn der Faschismus einen Führer braucht, dann muß er warten, bis ein Sozialist verrückt geworden ist. … Dann hat er einen. (Zuruf rechts.) – Warten Sie nur, vielleicht haben Sie auch einmal das Glück. Mit den eigenen Mitteln schaffen Sie es nun und nimmer. (Heiterkeit links.) Ich glaube aber an die kommende mussolinische Ära Deutschlands auch deshalb nicht, weil wir unsere mussolinische Ära schon hinter uns haben. (Heitere Zustimmung bei den Sozialdemokraten.)” (Stampfer, 9.2.1926).

page 230 note 1 Protokoll. Erweiterte Exekutive der KI, Moskau, 22.11.-16.12. 1926, Hamburg-Berlin 1927, S. 563fGoogle Scholar. (Sinowjew), 114 (Bucharin), 137f. (Kuusinen), vgl. 255 (Zetkin).

page 230 note 2 Z.B. soll nach Ulbrichts Behauptung in einem sozialdemokratischen Rundschreiben gefordert worden sein: „Soll der Kampf gegen den Hauptgegner von rechts erfolgreich sein, muß zunächst die größtmögliche Schwachung der KPD herbeigeführt werden.” (Inprekorr V, S. 1154–56).

page 230 note 3 Vgl. z.B.: Reichstagsprot. Bd. 393, S. 11043ff. (R. Fischer, 24.6.1927), 11228ff. (H.Urbahns), sowie von „rechts” Rosenberg, S. 11181: „Es ist … absolut nicht so, daß die offizielle KPD irgend eine reale Gefahr für den bestehenden Staat bedeutet. … Was übrig bleibt, ist nur eine gewisse romantische Phraseologie…”; Die Fahne des Kommunismus I (1927), S. 29: „Wer annimmt, Reformisten könnten und würden je etwas anderes tun, als die Arbeiterbewegung sabotiren, der ist selber ein Reformist und Liquidator.”; Vjh.f. Zeitgesch. IX (1961), S. 359–383 (Bahne).

page 230 note 4 Fahne des Kommunismus I, S. 203, II, S. 258.

page 231 note 1 Bericht über die Verhandlungen des XI. Parteitages der KPD, Essen vom 2.-7.3.1927, Berlin 1927, S. 103 (Meyer), 202f. (Rosenberg), 163f., 58–60 (Thälmann), vgl. 386 (F.Heckert); Thesen und Resolutionen des XI. Parteitags der KPD, Berlin 1927, S. 16ff. Demgegenüber hatte J. Walcher in der Internationale (X, S. 325f.) gemeint, es sei „unsinnig”, die linke Sozialdemokratie als den Hauptfeind zu bezeichnen. Vgl. seine Kontroverse mit M. Osten (B. Lominadse) ebd., S. 208–220, 325–344, Tjaden, sowie, a.a.O., I, S. 68, 64.Google Scholar

page 231 note 2 Protokoll XI. Parteitag, S. 57f. (Thälmann); Faschismus in Deutschland!?, Berlin (1927), S. 20; Die Internationale IX, S. 521 f. (Ewert), 327 (Ph. Dengel), 264 (F. Rück), 438 (Böttcher), ebd. X, S. 492–498 (Böttcher, „Sozialimperialismus und Sozialfaschismus in den Gewerkschaften”), 371 ff. (K. Becker), 253 (E. Kunik): ‘Vor dem Terrorismus der Hitler-Garden stand der Terrorismus der Noske-Garden, und die antidemokratische Grundeinstellung aller faschistischen Organisationen deckt sich fast völlig mit der antidemokratischen Praxis der reformistischen Gewerkschaftsführer.”; Inprekorr VI, S.1361f. (Dengel), vgl. 345f. (Neubauer), 1242f. (P. Dietrich); Rotes Gewerkschafts-Bulletin VIII (1928), S. 192.

page 232 note 1 Die Internationale IX, S. 595 (W. Hirsch); vgl. Thälmann, , Reden und Aufsätze, Bd. I, 2.A. Berlin 1956, S. 602Google Scholar: „Jeder muß die Tatsache sehen, daß der Imperialismus den Krieg unmöglich entfesseln könnte, wenn die Sozialdemokratie nicht alle imperialist. Kriegsvorbereitungen unterstützte. … Heute ist sie der aktivste Wegbereiter der imperia list. Kriegsmaßnahmen in der ganzen Welt. Eine besondere Rolle spielt hierbei die Sozialdemokratie in Deutschland.”

page 232 note 2 Neubauer, Th., Deutsche Außenpolitik – heute und morgen, Berlin-Wien-Zurich 1932, S. 10f., 117Google Scholar. Vgl. z.B.: Reichst.-prot. Bd. 423, S. 444f. (Münzenberg); Protokoll der Verhandlungen des XII. Parteitages der KPD, Berlin-Wedding 9.-16.6.1929, Berlin (1930), S. 3006ff. (Remmele).

page 232 note 3 „Mehr Klarheit! Kampf gegen den Reformismus”, in: Die Internationale XI (1928), S. 103108!Google Scholar

page 233 note 1 Pieck, W., „Sozialfaschismus oder Klassenkampf?”, in: Die Rote Fahne XI, Nr. in (12.5.1928)Google Scholar; Die Internationale XI, S. 438 (A. Fried) usw. – Für den Widerstand und die Ausschaltung der Rechten in der KPD vgl. Tjaden, a.a.O., I, S. 74ff. sowie die Plattform der „Versohnler” vom 10.6.1929 (Die Internationale XII, S. 431–436); für die KPdSU: R.V.Daniels, The Conscience of the Revolution, Harvard UP 1960, S. 334ff.; Stalin, Werke, Bd. 12, Berlin 1954, S. 695.Google Scholar

page 233 note 2 Vgl. Protokoll. VI. Weltkongreß der KI, Moskau, 17.7.-1.9.1928, Hamburg-Berlin (1929), Bd. I, S. 302 ff. (Thälmann), Bd. IV, S. 126: „Die Sozialdemokratie geht zu einer aktiv-konterrevolutionären Vorbereitung des Krieges gegen die Sowjetmacht über. Daher ist die Verschärfung des Kampfes gegen die sozialdemokratischen Führer sowohl rechter wie.linker' Färbung und gegen ihre trotzkistischen oder anarchosyndikalistischen Nachläufer notwendig…”, sowie 24 u. 30: „Die Ideologic der Klassenzusammenarbeit, die die offizielle Ideologic der Sozialdemokratie ist, hat viele Berührungspunkte mit der Ideologic des Faschismus. Keime der faschistischen Methoden … finden sich in der Praxis vieler sozialdemokratischer Parteien, sowie auch in der Praxis der reformistischen Gewerkschaftsbürokratie… Die Verschürfung des Kampfes gegen die Sozialdemokratie verschiebt den Schwerpunkt entschieden auf die Einheitsfront von unten …”.

page 233 note 3 Die Internationale XII, S. 309–330, 381–400 (Remmele); Protokoll XII. Parteitag, S. 4f. (Heckert). – Allerdings war die Bezeichnung „Sozialfaschismus” schon vor dem 1.5. immer häufiger gebraucht worden; z.B.: „Der Sozialfaschismus wird immer mehr die offene Ausdrucksform der SPD” (Koenen, W., Inprekorr IX, S. 464).Google Scholar

page 234 note 1 Protokoll XII. Parteitag, S. 54, 75, vgl. 79 (Thälmann); Koenen, W. fühtte die Gewinne der NSDAP auf die „sozialfaschistischen Methoden” der SPD-Führung zurück (Inprekorr IX, S. 1006f.)Google Scholar. Vgl. Mammach, K., „Bemerkungen über die Wende der KPD zum Kampf gegen den Faschismus”, in: Beitr. z. Gesch. d. dt. Arb.-bew. [BzG] V (1963), S. 658674, 659Google Scholar. – Aus den Mandatszahlen bei den sächs. Landtagswahlen vom 31.10.1926 u. 12.5.1929: KPD 14:12, SPD 31:33, ASPD 4:2, NSDAP 2:5.

page 234 note 2 Protokoll XII. Parteitag, S. 205f., 331ff.

page 234 note 3 Gerber, R. (R. Schlesinger), „Das Gesicht des deutschen Faschismus”, in: Die Internationale XII, S. 481491Google Scholar, vgl. ebd. XIII, S. 66f.: „In einem Industrieland wie Deutschland … sind die Träger des Faschismus diese oberste bürgerliche Schicht und ihre korrumpierten arbeiteraristokratischen Agenten in den Massenorganisationen der proletarischen Klasse …” (Merker).

page 235 note 1 ZK-Richtlinien „Der neue Kurs im Jahre 1929” (hektogr.; IISG, Amsterdam).

page 235 note 2 Protokoll. X. Plenum des EKKI, Moskau, 3.7.-19.7.1929, Hamburg-Berlin 1929, S. 39ff. (Kuusinen), 582ff. (Manuilski), 641ff. (Thälmann), 227ff. (Martynow), 184ff., 192 (Kun): „Der Sozialfaschismus bezweckt … in der Zeit der Erschütterung der Stabilisierung das alte Ziel mit neuen Methoden zu verwirklichen: die Rettung des Kapitalismus. Der Sozialreformismus stirbt in diesem Stadium der Entwicklung ab, er verwandelt sich teilweise zum sozialdemagogischen Element, teilweise zum Element des Massengewaltmittels des Faschismus.”; Losowski, dazu, ebd., S. 390ff. Vgl. ebd. S. 359370 (Ulbricht)Google Scholar, und KI XII (1930), S. 379–401 (Martynow). – Im Gegensatz dazu meinte Z. Lippay (Unter dem Banner des Marxismus V, 1931, S. 72ff.), die „sich faschisierende Sozialdemokratie” habe im Unterschied zum Faschismus ihre „soziale Basis in der Mehrheit der Arbeiterschaft und nicht unter dem Kleinburgertum”.

page 235 note 3 Stalin, Werke, Bd. 12, S. 19f.; KI XII, S. 379 (Martynow).Google Scholar

page 236 note 1 Faschismus, , Berlin 1929, und die Resolution des Kongresses: Inprekorr IX, S. 598f.Google Scholar

page 236 note 2 Die Internationale XII, S. 745–750 (J.K.[raus] = Winternitz); Thälmann, Reden, Bd. II, S. 300, 304Google Scholar. Vgl. Protokoll XII. Parteitag, S. 213f. (A. Kunz), 228 (K. Sindermann); Der Rote Aufbau II (1929), S. 145ff. (K. Sauerland); KI XI, S. 425–441 (Gerber), 533ff. (Thälmann), XII, S. 802ff., 1897–1897 (Thälmann); Mammach, , a.a.O., S. 664, 667.Google Scholar

page 236 note 3 Remmele, , „Schritt halten!” in: Die Internationale XIII (1930), S. 135158, 198–221, 230–259, 259–313Google Scholar, sowie ebd. 65–69 (Merker), 33–36 (J.K.[raus]). – Mammach (S. 668f.) verurteilt die Haltung der „Sektierer” unter Fuhrung Merkers als „ein sehr verhängnisvolles Unterfangen angesichts der wachsenden faschist. Gefahr”.

page 237 note 1 Vgl. z.B.: Faschismus ohne Maske, Berlin (1930); Was ist Sozialfaschismus?, Berlin (1930), hrsg. v. ZK der KPD.

page 237 note 2 Thälmann, Kanipfreden und Aufsätze, Berlin 1932, S. 41Google Scholar; Manuilski, D., Die Kommunistischen Parteien und die Krise des Kapitalismus, Hamburg 1931, S. 75Google Scholar; vgl. der Parteien, Das Ende, Düsseldorf 1960, S. 155 (E. Matthias).Google Scholar

page 237 note 3 Inprekorr XI (1931), S. 1161 (Manuilski), 1207 (Thälmann); Die Internationale XIV (1931), S. 365 (J. Lenz); vgl. Thälmann, Volksrevolution über Deutschland, (Berlin) 1931, S. 36.

page 238 note 1 der Parteien, S. Das Ende, S. 660ff.Google Scholar, und ZfP NF VII (1960), S. 168ff. (Bahne).

page 238 note 2 Thälmann, Der revolutionare Ausweg und die KPD, Berlin 1932, S. 24, 49Google Scholar; ders., „Zu unserer Strategic und Taktik im Kampfe gegen den Faschismus”, in: Die Internatio nale XV (1932), S. 261292, 274, 284Google Scholar: „Man kann nicht erfolgreich den Kampf gegen den Hauptfeind, die Bourgeoisie, die Papen-Regierung und ihre nat.-soz. Trabanten fuhren ohne die Strategic des Hauptstoßes gegen die Sozialdemokratie innerhalb der Arbeiterklasse … Nicht, Blockpolitik' mit den sozialfaschistischen Führern … Das schließt in bestimmten Fällen … die Anwendung der Einheitsfronttaktik von unten und oben im revolutionären Sinne nicht aus.”

page 238 note 3 Die Rote Fahne XV, Nr. 80 (14.4.32), 89 (26.4.), 111 (24.5.); Die Antifaschistische Aktion. Dokumentation und Chronik Mai 1932 bis Januar 1933, hrsg. Kücklich, v. H. Karl u. E. …, Berlin 1965, S. 22ff.Google Scholar, 83ff., vgl. 44ff. (Thälmann).

page 239 note 1 Pieck, Der neueWeg zum gemeinsamen Kampf für den Sturz der Hitlerdiktatur, 4.A. Berlin 1954, S. 28Google Scholar; Die Internationale XV, S. 312 (Thälmann). Vgl. KI XIV (1932), S. 1073–1343 (Referate EKKI-Plenum); Inprekorr XII, S. 2629–33, 2733–36, 2775–78 (dto. Thesen).

page 239 note 2 Die Rote Fahne XVI, Nr. 34 (9.2.1933); vgl. Antifaschist. Aktion, , a.a.O., S. 355.Google Scholar

page 240 note 1 Politik, Rundschau über, Wirtschaft und Arbeiterbewegung II (1935), S. 935f.Google Scholar; s. Der Faschismus in Deutschland, Moskau-Leningrad 1934, und Fogarasi, A., Der Bankrott der Theorien des Sozialfaschismus am Ende der kapitalistischen Stabilisierung, Moskau-Leningrad 1934, S. 88Google Scholar: „Die Rolle, die die Betrugstheorien der Sozialdemokratie in unseren Tagen spielen, liefert wieder einmal die glänzendste Bestätigung für die Feststellung Stalins, daß die Sozialdemokratie einen (objektiv gemäßigten) Flügel des Faschismus und keinen Gegensatz zu ihm darstellt.”

page 241 note 1 BzG V (1963), S. 282–284. – Zum Taktieren des langjährigen (1929/34) Leiters der KI, D.Z. Manuilski, in dieser Frage vgl. seine Berichte: Die revolutionäre Krise reift heran. Bericht auf dem 17. Parteitag über die Tätigkeit der Delegation der KPdSU (B) im EKKI, Moskau–Leningtad 1934, S. 35ff., 65; Die Ergebnisse des VII. Weltkongresses der KI. Bericht … in der Versammlung des Moskauer und Leningrader Parteiaktivs, September 1935, Moskau-Leningrad, 1935, S. 18ff.Google Scholar

page 241 note 2 Vgl. Bemerkungen, E. Collottis in: Die KPD 1918–1933, Mailand 1961, S. 171f., 32f.Google Scholar; allerdings beachtet er m.E. selbst den internationalen Hintergrund der KPD-Politik nicht genügend.

page 242 note 1 (Togliatti), Ercoli, „Zur Frage des Faschismus”, in: KI IX (1928), S. 16771692Google Scholar; vgl. Tranquilli, S. (I. Silone), „Borghesia, piccola borghesia e fascismo”, in: lo Stato operaio II (1927), S. 151160Google Scholar. – Anfang 1930 schloß sich Togliatti der These vom Faschisierungs-prozeß der Sozialdemokratie an (s. KI XI, S. 602–622, 1642–57, bes. 1654), was Trotzki zu einer höhnischen Bemerkung über die „Servilitat” der „Kominternbeamten” veranlaßte (Was nun?, a.a.O., S. 18). – Das Problem des Verhältnisses Togliattis zu Bucharin und Stalin bedarf noch einer näheren Untersuchung.

page 242 note 2 Thälmann, , Volksrevolution, a.a.O., S. 23.Google Scholar

page 242 note 3 Werke, , Bd. 10, Berlin 1953, S. 216Google Scholar. – Interessant ist ein Vergleich mit der Analyse der Funktion der SPD in der Privatkorrespondenz „Deutsche Fuhrerbriefe” V (1932), Nr. 72–73.

page 243 note 1 Mammach, Ich kann (a.a.O., S. 6271f.)Google Scholar nicht zustimmen, wenn er meint, daß das ZK der KPD seit dem Oktober 1929 begonnen habe, „mit der Losung grundsatzlicher Fragen Schritte einzuleiten, die in die Richtung einer neuen strategischen und taktischen Orientierung führten. … Das bedeutete praktisch, daß die KPD dazu überging, ihre Haupt-kräfte gegen den Faschismus zu richten. Sie verteidigte die Demokratie, … suchte in ver-starktem Maße die Massen zu gewinnen” usw. In der ganzen Periode der ultralinken Politik führte die KPD doch einen Zweifrontenkampf gegen „Faschismus” und „Sozialfaschismus”. Es mag sein, daß es,, in der Parteiführung Überlegungen in dieser Richtung gab”; richtig zu beurteilen wäre dies nur an Hand der Protokolle der ZK-und Polbürosit-zungen. Die Verfechter einer von der Kominterntaktik abweichenden Politik, zu denen wahrscheinlich zumindest – zeitweise – auch Thälmann gehörte, konnten sich aber jedenfalls bis 1934 nur sporadisch durchsetzen, und nach außen vertraten sie die offizielle Politik.

page 243 note 2 Z.B. Die Internationale XII, S. 323 (Remmele).

page 243 note 3 Vgl. Ulbricht, , Neues Deutschland XVIII, Nr. 103 (14.4.1963), S. 5: „… Auch die Formulierung vom ̦Sozialfaschismus' ist nicht im Karl-Liebknecht-Haus in Berlin erfunden worden.” (Auf der 2. ZK-Tagung).Google Scholar

page 244 note 1 Vgl. Ewert am 4.7.1928 im Reichstag: „… die objektiven Bedingungen für die Machteroberung des Proletariats sind in Deutschland gegeben. Es gilt, die subjektiven Bedingungen zu schaffen im Kampfe gegen die reformistische Politik, die eins der entscheidendsten Hemmnisse für die Durchführung der sozialen Revolution in Deutschland ist.” (Reichst.-prot. Bd. 425, S. 72).

page 244 note 2 Rinascita, XVI (1959), S. 477f.Google Scholar

page 244 note 3 Lenin, , Sämtliche Werke, Bd. XXV, Wien-Berlin 1930, S. 248.Google Scholar

page 244 note 4 Vgl. Bemerkung, Ulbrichts in: Ulbricht, Zur Geschichte der deutschen Arbeiter-bewegung, Bd. I, Berlin 1953, S. 455Google Scholar; ders. in: Protokoll der Verhandlungen des VI. Parteitages der SED, 15.-21.1.1963, Bd. I, Berlin 1963, S. 237; Neues Deutschland, a.a.O.; der Parteien, Das Ende, a.a.O., S. 719f.Google Scholar; Matern, H., Im Kampf für Frieden, Demokratie und Sozialismus, Bd. I, Berlin 1963, S. 572 (IML)Google Scholar; BzG V (1963), S. 232ff., 237: „Verur-sacht durch die antikommunistische Politik der rechten Führer der SPD, fand eine solche – Erst nach der Drucklegung habe ich Kenntnis nehmen können von G. Cafornos Einleitung zu „Il dibattito al X Plenum della Terza Internazionale sulla socialdemocrazia, il fascismo e il socialfascismo” (in: Critica marxista III, 1965, Nr. 4, S. 117142, bes. 130, 137)Google Scholar, in der hervorgehoben wird, daß die ursprünglich von einer Gruppe von Intellektuellen geführte KPD 1929, nach dem Ausschluß der „rechten” und „linken” Abweichun-gen, „a essere un partito povero di intellettuali, povero dunque di contributi che garantissero la continuità con le grandi tradizioni culturali e ideologiche a cui per la sua origine il partito si riallacciava”. Diese Folge der in der KPD besonders systematisch durchgefuhrten „Bolschewisierung” hat sicherlich zu der schnellen Übernahme auch der „Sozialfaschismus”-Theorie beigetragen. Lenin hatte schon früh gewarnt: „Werdet Ihr alle nicht besonders gefügigen, aber klugen Leute wegjagen, und Euch nur die gehorsamen Dummköpfe lassen, so werdet Ihr die Partei bestimmt zugrunde richten.” (zit. Bucharin, Prot. VI. KI-Kongreß, a.a.O., Bd. 1, S. 553). Dafß die SPD ihrerseits eine unfreundliche und oft feindliche Haltung gegenüber der KPD eingenommen hat und daB dadurch die Einflihrung der „ultralinken” Taktik erleichtert wurde, ist ebensowenig zu bezweifeln wie die Tatsache, daß die Zunahme der Feindschaft zwischen beiden Parteien seit 1928/29, für die die „Sozialfaschismus”-These symbolisch ist, in erster Linie von der taktischen Schwenkung der KI ihren Ausgang nahm. Caforno kritisiert, Togliatti folgend, die damalige KI-Taktik als absolut schematisch; die Stalinsche Analyse habe, meint er, zwar die Grundelemente des damals in Westeuropa vor sich gehenden Prozesses erkannt, jedoch wegen ihres Schematismus daraus völlig falsche Schlußfolgerungen gezogen (a.a.O., S. 135 f.; vgl. Amendola, G., ebd., S. 24ff.).Google Scholar